Medaillen für das Technische Hilfswerk

Ortsverbände des THW und der Hohenlohekreis ehren Helfer beim Ahrtal-Einsatz, Ukraine-Einsatz sowie herausragendes Einzelengagement

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vom 14. auf den 15. Juli 2021 gehörten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes mit zu den ersten, die vor Ort Hilfe und oft auch Trost spenden konnten. 49 von ihnen gehörten den beiden THW-Ortsverbänden in Künzelsau und Pfedelbach an.

Landrat Dr. Matthias Neth verlieh diesen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zusammen mit den beiden Ortsbeauftragten Gunnar Kreidl und Daniel Franz nun die Fluthelfermedaille des Landes Rheinland-Pfalz.

Die Helferinnen und Helfer hatten in den ersten sechs Monaten nach der Katastrophe in der Summe fast 15.000 Einsatzstunden im Einsatzgebiet und den dazugehörigen Versorgungs- und Führungsorganisationen geleistet.

Der Ortsverband Künzelsau stellte mit seiner Kernkompetenz in der Logistik unter anderem die Versorgung von mehreren Tausend Helferinnen und Helfern aus ganz Deutschland im Bereitstellungsraum Nürburgring ebenso sicher wie die Betankung, Wartung und Reparatur von Einsatzgeräten in einer mobilen Werkstatt im Einsatzgebiet.

Die auf den Brückenbau spezialisierten Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Pfedelbach wurden nach der Flutkatastrophe ebenfalls dringend benötigt; nahezu alle Brücken im betroffenen Gebiet waren beschädigt oder zerstört. Sie errichteten in den vier Monaten vom 15. Juli bis Mitte November 2021 insgesamt mehr als 1.000 Meter Behelfsbrückentrassen an 24 verschiedenen Standorten. Von der Fußgängerbrücke bis hin zur zweispurigen Straßenbrücke mit einer Tragkraft von 45 Tonnen je Spur waren alle Brückentypen dabei.

Ebenfalls geehrt wurden sieben Helferinnen und Helfer, die sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 in mehreren Hilfseinsätzen für die Versorgung und Aufnahme der Bevölkerung der Ukraine in Polen und Ungarn engagiert hatten.
Allen Geehrten dankte Landrat Dr. Neth ausdrücklich für ihre Professionalität und ihr selbstloses Engagement für Menschen in Situationen, in denen diese „mit einem Ausmaß an Leid und Entbehrungen konfrontiert werden, dass für die meisten von uns unvorstellbar ist.“ Ihren Familien und Arbeitgebern dankte er für das Verständnis und die immer wieder erneute Bereitschaft, sie in die Hilfseinsätze gehen zu lassen, in denen sie dringend gebraucht werden.

Als höchster Vertreter des Landkreises nutzte der Landrat den Ehrungsabend ebenfalls, um eine besondere Ehrung im Namen des Landkreises vorzunehmen. Andreas Schilder, ehemaliger langjähriger Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Künzelsau, wurde als besondere Anerkennung seiner Leistungen im Ortsverband, bei zahlreichen Einsätzen im Landkreis, bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und darüber hinaus die Ehrenmedaille des Hohenlohekreis in Silber verliehen.
Der Landrat dankte ihm für seine besonnene, pragmatische und lösungsorientierte Beratung und Herangehensweise unter anderem bei der Bewältigung mehrerer Hochwasserereignisse, der Jagstkrise oder dem Zugunglück in Schrozberg. Er würdigte darüber hinaus das große Engagement des ehemaligen Ortsbeauftragten in der Jugendarbeit des THW, dem der Ortsverband die älteste THW-Minigruppe (6-10-jährige angehende Helferinnen und Helfer) Baden-Württembergs und damit eine verlässliche Quelle für den Helfernachwuchs verdankt.

Landrat Dr. Matthias Neth übergibt einem Mann mittleren Alters eine Urkunde. Beide blicken in die Kamera. Hinter Ihnen stehen zahlreiche Männer und schauen ebenfalls in die Kamera. Im Hintergrund ist das Fachwerkgebälk des Raumes zu sehen.
Landrat Dr. Matthias Neth (links) überreicht Andreas Schilder die Ehrenmedaille des Hohenlohekreises in Silber.
(Erstellt am 27. Februar 2024)