Straßenwärter (m/w/d)

Straßenwärter/innen kontrollieren Verkehrswege auf Schäden, warten sie und halten sie instand.
Sie beseitigen Verschmutzungen, reparieren die Fahrbahndecke, pflegen die Grünflächen oder stellen Verkehrsschilder auf. Im Winter räumen sie Schnee und streuen Salz oder Splitt. Dabei führen sie Fahrzeuge und bedienen Geräte.
Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich in erster Linie im öffentlichen Dienst bei den Straßenbauverwaltungen: bei den für die Straßenunterhaltung zuständigen Abteilungen der Städte, Gemeinden, Kreise sowie in den Straßen- und Autobahnmeistereien der einzelnen Bundesländer. Beschäftigung bieten aber auch private Baubetriebe und Baustellensicherungsunternehmen.
Die Ausbildung
Straßenwärter/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Die 3-jährige Ausbildung ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten erfolgt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule, wobei die praktische Ausbildung beim Landratsamt Hohenlohekreis bei den Straßenmeistereien stattfindet. Der Berufsschulunterricht wird in 4-5 Blöcken/Jahr von je 1-3 Wochen Dauer am Ausbildungszentrum der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg in Nagold durchgeführt (internatsmäßige Unterbringung im Jugenddorf des CJD).
Ausbildungsinhalte
Exemplarische Lernfelder im 1. und 2. Ausbildungsjahr
- Bau- und Bauhilfsstoffe sowie Fertigteile auf Vollständigkeit, Verwendbarkeit, Beschädigungen und Maßhaltigkeit prüfen, Reklamationen veranlassen
- Grünflächen anlegen sowie intensiv und extensiv pflegen
- Verkehrszeichen und Markierungsmaterialien auswählen
- Gefahrenstellen erkennen und absichern, Maßnahmen zur Beseitigung von Gefahren ergreifen
- Mauerwerk, Beton- und Stahlbetonbauteile herstellen, Bauteile verarbeiten
- Informationen beschaffen und nutzen, insbesondere Gebrauchsanweisungen, Kataloge, Fachzeitschriften und Fachbücher
- Bestandsdaten erheben und pflegen, Vorschriften zum Datenschutz anwenden
- Skizzen anfertigen, Zeichnungen und Pläne anwenden
- Verkehrs- und wegerechtliche Bestimmungen anwenden
- Böden hinsichtlich ihrer bautechnischen Eignung beurteilen
- Rohre, Formstücke und Profile verlegen und verbinden
- Holz und Metalle von Hand und mit Maschinen bearbeiten
- Informationen für den Winterdienst beschaffen und auswerten
- Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen auswählen
Exemplarische Lernfelder im 3. Ausbildungsjahr
- Fahrbahnen instandhalten, insbesondere Setzungen, Verdrückungen, Abplatzungen und Ausbrüche beseitigen, Oberflächenbehandlung durchführen sowie Fugen schneiden, reinigen und vergießen
- Schaltungen an Verkehrsbeeinflussungsanlagen veranlassen, insbesondere bei Durchführung eigener Maßnahmen
- Maßnahmen des Winterdienstes durchführen, insbes. Räumen von Schnee sowie Streugut aufbringen
- Bäume fällen und aufarbeiten
- Aufgaben der Streckenwartung durchführen, insbes. Straßenkörper auf Verkehrssicherheit prüfen, Bauwerksbeobachtungen durchführen, Verkehrssicherungsmaßnahmen ergreifen
- Arbeitsabläufe im Team planen und umsetzen, Ergebnisse auswerten
- Arbeiten von Dritten, insbes. von beauftragten Firmen, anhand von Vorgaben überwachen und dokumentieren
- Geräte, Maschinen, technische Einrichtungen und Fahrzeuge warten und instandhalten
Exemplarische Lernfelder in der Berufsschule
- Instandhalten einer Pflasterfläche sowie von Entwässerungseinrichtungen
- Absichern von Arbeits- und Gefahrstellen sowie Beschildern und Markieren von Straßen
- Erfassen der verkehrs- und wegerechtlichen Bestimmungen
- Herstellen eines Bauteiles aus Stahlbeton sowie Mauern eines Baukörpers
- Planen einer Straße
- Instandhalten von Bauteilen aus Holz und Metall sowie eines Erdbauwerkes
- Anlegen und Pflegen von Grundflächen
- Instandhalten von Verkehrsflächen aus Asphalt sowie von Bauwerken und Betonfahrbahnen
Ausbildungsvergütung
Die monatliche Vergütung richtet sich nach dem jeweiligen Ausbildungstarifvertrag. Im Bereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, der der Hohenlohekreis angehört, betragen die Ausbildungsvergütungen zur Zeit (Stand 01.04.2022):
im 1. Ausbildungsjahr : 1.068,26 €
im 2. Ausbildungsjahr : 1.118,20 €
im 3. Ausbildungsjahr : 1.164,02 €
Prüfungen
Zwischenprüfung
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Sie besteht aus einem praktischen, einem mündlichen und einem schriftlichen Teil.
Im praktischen Prüfungsteilsollen zwei praktische Aufgaben bearbeitet und ein kurzes Fachgespräch geführt werden. In Betracht kommen hierfür:
- Einrichten, Sichern und Räumen von Arbeitsstellen, incl. Anbringen von Verkehrszeichen
- Verlegen von Pflaster in höhengerechter Lage
- Herstellen eines Bauwerkteils
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung wird in Form einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung bei der Landesstelle für Straßentechnik durchgeführt.
Im praktischen Prüfungsteil sollen drei praktische Aufgaben bearbeitet und ein kurzes Fachgespräch geführt werden.
Dabei werden insbesondere geprüft:
- das Durchführen von Bau- und Instandhaltungsarbeiten an Straßen oder Bauwerken
- das Durchführen von Maßnahmen der Grünpflege
- das Warten und Instandhalten der Straßenausstattung
- das Durchführen von Maßnahmen des Winterdienstes
Im schriftlichen Prüfungsteil wird in den Fächern Straßeninstandhaltung, Sicherheit und Straßen-betrieb sowie Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.
Abschlussbezeichnung
Die Abschlussbezeichnung lautet: Straßenwärter/Straßenwärterin.