Vermessungstechniker (m/w/d)

Vermessungstechniker/innen führen Lage- und Höhenvermessungen im Gelände durch, werten die Messdaten aus und erstellen bzw. aktualisieren Pläne und Karten mit Hilfe von Computern bzw. per Hand. Sie übertragen bei Bauvorhaben und Liegenschaftsvermessungen Planungen in die Örtlichkeit, verhandeln mit Bauleitern und Grundstückseigentümern und sind Ansprechpartner bei Fragen rund um die Vermessung.
Vermessungstechniker/innen sind Fachleute für Geodatenprozesse mit dem Schwerpunkt der eigenen Datenerhebung durch Vermessung und der Übertragung von Planungsdaten in die Örtlichkeit. Die Visualisierung von Geodaten oder Kenntnissen von GIS-Systemen und im Geodatenmanagement sind Bestandteil des erlernten Berufs.
Beschäftigungsmöglichkeiten finden Vermessungstechniker/innen in der freien Wirtschaft vorwiegend bei Vermessungs- und Ingenieurbüros, sowie Baufirmen. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung arbeiten sie für Vermessungs- und Flurneuordnungsämter. Darüber hinaus sind sie gesuchte Spezialisten in einer Vielzahl weiterer Positionen in Industrie und Verwaltung.
Die Ausbildung
Vermessungstechniker/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Die 3-jährige Ausbildung erfolgt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule, wobei die praktische Ausbildung beim Landratsamt Hohenlohekreis sowohl beim Vermessungsamt als auch beim Flurneuordnungsamt stattfindet. Daneben erhalten die Auszubildenden auch Einblicke in andere technische Fachämter. Der Berufsschulunterricht wird in 3-4 Blöcken/Jahr von jeweils 4-6 Wochen Dauer an der Gewerblichen Schule für Bautechnik und Medien in Stuttgart durchgeführt.
Ausbildungsinhalte
Exemplarische Lernfelder im 1. Ausbildungsjahr
- Berufsbezogene Rechts- und Verwaltungsvorschriften
- Grundlagen der Geoinformationstechnologie
- Erfassen und Beschaffen von Daten
- Bearbeiten, Qualifizieren und Visualisieren von Daten
- Interpretieren, Zusammenführen, Verknüpfen und Auswerten von Daten
Exemplarische Lernfelder im 2. Ausbildungsjahr
- Vermessungstechnische Methodik
- Durchführen von vermessungstechnischen Berechnungen
- Anwenden von Informations- und Kommunikationssystemen der Geoinformationstechnologie
- Visualisieren von Geodaten
Exemplarische Lernfelder im 3. Ausbildungsjahr
- Liegenschaftskataster und Grundbuch
- Bauordnung, Bodenordnung und Grundstückswertermittlung
- Durchführen von technischen Vermessungen
Die Auszubildenden sind in ein operatives Team integriert und nehmen im Alltag an Vermessungen aller Art teil. Mit zunehmender Erfahrung übernehmen sie eigenständige Aufgaben im Innen- und Außendienst.
Exemplarische Lernfelder in der Berufsschule
- Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen
- Geodaten unterscheiden und bewerten
- Geodaten erfassen und bearbeiten
- Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren
- Referenzpunkte bestimmen
- Objekte geometrisch erfassen und visualisieren
- Geoinformationssysteme einrichten und nutzen
- Bauabsteckungen durchführen
- Liegenschaftskataster und Grundbuch verwenden
- Liegenschaftsvermessungen durchführen
- Planungsunterlagen erstellen
- Bodenordnungen bearbeiten und Wertermittlung begleiten
- Bau-, Bauwerks- und Industrievermessungen durchführen
Ausbildungsvergütung
Die monatliche Vergütung richtet sich nach dem jeweiligen Ausbildungstarifvertrag. Im Bereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, der der Hohenlohekreis angehört, betragen die Ausbildungsvergütungen zur Zeit (Stand 01.04.2022):
im 1. Ausbildungsjahr : 1.068,26 €
im 2. Ausbildungsjahr : 1.118,20 €
im 3. Ausbildungsjahr : 1.164,02 €
Prüfungen
Zwischenprüfung
Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres wird eine schriftliche Zwischenprüfung durchgeführt.
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil und wird beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung abgelegt.
Der praktische Teil „Vermessungstechnische Prozesse“ wird in Form eines sogenannten betrieblichen Auftrages durchgeführt. Hierbei bearbeitet und dokumentiert der Prüfling innerhalb von 20 Arbeitsstunden eine selbst gewählte Aufgabe aus dem vermessungstechnischen Alltag. Ein 30-minütiges Fachgespräch mit fallbezogenen Fragen schließt den betrieblichen Auftrag ab.
Der schriftliche Teil umfasst die Prüfungsfächer Geodatenbearbeitung, Öffentliche Aufgaben und technische Vermessungen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.
Der schriftliche Teil der Abschlussprüfung kann in einzelnen Bereichen durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann.
Abschlussbezeichnung
Die Abschlussbezeichnung lautet: Vermessungstechniker/Vermessungstechnikerin
Rechtsgrundlagen
Bewerbungsmöglichkeit
Weitere Informationen
Weitere Informationen über die Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/in sind auf der Homepage Arbeitsplatz Erde zu finden.