Vortrag zum Thema „Nationalpark Schwarzwald – eine Spur wilder?“
Forstamt des Hohenlohekreises informierte rund 90 Besucherinnen und Besucher
Am Donnerstag, 6. November 2025, fand ein Vortragsabend zum Thema „Nationalpark Schwarzwald - Eine Spur wilder?“ in der Kundenhalle der Sparkasse Künzelsau statt.
Veranstaltet wurde dieser Abend, an dem rund 90 Gäste teilnahmen, vom Forstamt des Hohenlohekreises in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Hohenlohekreis.
Nach der Begrüßung durch Landrat Ian Schölzel, den kommissarischen Amtsleiter des Forstamts des Hohenlohekreises Fahim Maqsudi, sowie Werner Siller, Vorstand der Sparkasse Hohenlohekreis, blieb zunächst Zeit für offene Gespräche. Die Gäste nutzten bei einem Imbiss im Foyer die Gelegenheit, sich sowohl fachlich als auch persönlich mit den Revierleitern des Forstamts des Hohenlohekreises auszutauschen.
Im Anschluss gab Charly Ebel, Leiter des Fachbereichs Besucherinformation des Nationalparks Schwarzwald, Einblicke in die Geschichte und Naturentwicklung des Nationalparks. Anhand zahlreicher Bilder erklärte er, wie sich die Landschaft weitgehend ohne menschliche Eingriffe entwickeln kann. Er wies zudem auf das weltweite Artensterben hin: Jährlich verschwinden rund 14.000 Tier- und Pflanzenarten. Nationalparks können einen Beitrag leisten, um zum einen der Entwicklung entgegenzuwirken und zum anderen die Lebensräume für seltene Arten zu sichern. So nannte Charly Ebel Beispiele für bisherige Erfolge im Schwarzwald, darunter die Rückkehr der Vogelarten Wendehals und Dreizehenspecht, das Vorkommen seltener Pilze wie des Tannenstachelbarts sowie die Wiederkehr von Wolf und Luchs. Auch stellte er einzelne Forschungsergebnisse aus einem weitestgehend stillgelegten Gebiet des Nationalparks inklusive Aufnahmen kleiner Mikroorganismen vor.
Durch die darauffolgende Podiumsdiskussion führte Joachim Schröder, Leiter des Klima-Zentrums des Hohenlohekreises. Dabei tauschten sich neben Charly Ebel auch Fahim Maqsudi sowie Uli Oberhauser, Naturschutzbeauftragter des Hohenlohekreises, über die Bedeutung von Wildnis im Hohenlohekreis aus. Ebel regte an, die Natur künftig bewusster wahrzunehmen: „Man entdeckt weit mehr, als man denkt.“ Uli Oberhauser wies darauf hin, dass sich die einst typischen Unterschiede zwischen „Stadtkindern“ und „Landkindern“ heute kaum noch feststellen ließen und sich das Naturverständnis in allen Alters- und Gesellschaftsgruppen unterschiedlich entwickle. Beim gemeinsamen Blick in die Zukunft waren sich die Beteiligten einig – niemand kann genau vorhersagen, wie sich der Wald der Zukunft entwickeln wird. Dennoch bleibt die Hoffnung auf einen bewussteren Umgang mit natürlichen Ressourcen und ein neues Verständnis für die Natur.
Abschließend hatten die Gäste die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den Referenten, den örtlichen Revierleitern und weiteren Naturinteressierten. Der Vortrag bot nicht nur interessante Einblicke in den Nationalpark Schwarzwald, sondern sollte auch zum Nachdenken über den eigenen Blick auf die Natur anregen. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang der Sparkasse Hohenlohekreis, die sowohl den Vortragsabend unterstützt hat als auch seit Jahren das komplette Hohenloher Waldprogramm unterstützt und fördert.
